Berichte und Interviews

Rote-Liste-Arbeit in der Praxis

Das Europäische Ziesel ist in der Roten Liste Deutschlands als "Ausgestorben/verschollen" gelistet. Ein Wiederansiedlungsprojekt ab 2007 im Osterzgebirge war nicht erfolgreich.

Das Europäische Ziesel ist in der Roten Liste Deutschlands als "Ausgestorben/verschollen" verzeichnet. Ein Wiederansiedlungsprojekt ab 2007 im Osterzgebirge war nicht erfolgreich.

 Foto: Oliver Deck

Eine wesentliche Aufgabe zur Vorbereitung einer Roten Liste ist das Sammeln aller verfügbaren Bestandsinformationen. Relevante Daten kommen z.B. von den Naturschutzbehörden der Länder, den zoologischen, botanischen und mykologischen Fachgesellschaften, den Leitern regionaler Kartierungsprojekte, Naturkundemuseen, Planungsbüros, forschenden Einzelpersonen oder Forschergruppen von Universitäten. Weitere Erkenntnisse ergeben sich durch die Auswertung von Fachveröffentlichungen.

Auch gezielte Nachsuchen können zur Vorbereitung von Roten Listen gehören. Dies ist sinnvoll, wenn es zu ausgewählten Arten seit Jahrzehnten keinerlei aktuelle Daten gibt, wenn unklar ist, ob diese Arten ausgestorben, vom Aussterben bedroht, extrem selten oder stark gefährdet sind.

Mit seinen Themenspecials gibt das Rote-Liste-Zentrum Einblick wie Rote Listen entstehen und stellt Expertinnen und Experten vor.

Übersicht Themenspecials und Interviews

Neues Portal „Algen Deutschlands“ geht mit Daten zu Süßwasseralgen an den Start

Datenportal "Algen Deutschlands" – Ein Themenspecial

Mit dem Portal „Algen Deutschlands“ wird es künftig leichter, Beobachtungsdaten von Algen zu erfassen und für den Naturschutz und die Roten Listen zu verwenden. Zu seinem Start im März 2024 enthält das Portal bereits 71.000 Nachweisdaten zu verschiedenen Gruppen von Süßwasseralgen. Beobachtungsdaten zu den marinen Makroalgen und den Dinoflagellaten Deutschlands sollen folgen.

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Bestimmungskurs Netzflügler

Kursangebot des Rote-Liste-Zentrums

Sie sind eine wenig bekannte Insektengruppe, bei der es noch viel zu erforschen gibt: die Netzflügler. Zu ihnen gehören die Grünen Florfliegen und Ameisenlöwen aber auch weniger bekannte Vertreter wie Braune Florfliegen, Kamelhalsfliegen, Bachhafte oder Staubhafte. Neuropteren-Spezialisten bieten jetzt im Auftrag des Rote-Liste-Zentrums einen Wochenendkurs an, um Kenntnisse über Netzflügler, ihren Fang und die Bestimmung zu vermitteln. Der dreitägige Kurs (12.–14. Juli 2024) ist für die Teilnehmenden kostenlos, die Bewerbung ist bis zum 12. April möglich.

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Bierschnegel gesucht!

Eine Mitmach-Aktion

Naturinteressierte Menschen können jetzt aktiv an einer Roten Liste mitarbeiten, indem sie Funde des vom Aussterben bedrohten Bierschnegels melden: Dieses Jahr findet erstmals eine Mitmachaktion von NABU und NABU-naturgucker.de in Kooperation mit dem Rote-Liste-Zentrum statt. Die Sichtungen kommen direkt dem Naturschutz zugute, weil sie für die Einschätzung der aktuellen Bestandssituation des Bierschnegels berücksichtigt werden.

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Von erstaunlichen Trends bei Fischen und was harmonische Daten mit der neuen Roten Liste zu tun haben

Ein Interview mit Dr. Martin Friedrichs-Manthey, Mitautor der neuen Roten Liste der Süßwasserfische und Neunaugen Deutschlands

Der Leiter der Datenauswertung verrät im Interview, warum diese Daten so wertvoll für die Rote Liste sind und wie man es vermeidet, bei der Auswertung von 200.000 Daten in Kasachstan zu landen. Er spricht über ungehobene Datenschätze und erläutert, was den Fischen in Deutschland das Leben schwer macht.

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Digitalisierung von 30.000 Karteikarten mit historischen Pilzdaten

Altdatendigitalisierung – Ein Themenspecial

Historische Funddaten von Arten gibt es viele, aber sie befinden sich oft in langen analogen Listen, in handschriftlichen Karteien von Museen und Sammlungen oder in privatem Besitz. Dies macht die Nutzung der Daten für die Forschung und insbesondere die Gefährdungseinschätzung im Rahmen der Rote-Liste-Erstellung mühsam. Das Rote-Liste-Zentrum unterstützte Fachleute deshalb darin, mehr als 30.000 handschriftliche Karteikarten mit Funddaten zu phytoparasitischen Kleinpilzen zu digitalisieren.

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Neues Datenportal: „Flechten Deutschlands“

Datenportal „Flechten Deutschlands“ – Ein Themenspecial

Aus Deutschland sind derzeit 2.187 Flechtenarten, 562 flechtenbewohnende Pilze und weitere 55 flechtenähnliche Pilze bekannt. Diese Zahl erhöht sich laufend, sowohl durch eine bessere Erforschung von Flechtenhabitaten, als auch durch taxonomische Untersuchungen. Mit dem neuen Datenportal „Flechten Deutschlands“ wird es künftig leichter, Beobachtungsdaten zu erfassen und für den Naturschutz und die Roten Listen zu verwenden.

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Birdrace: Hier rennen nicht die Vögel sondern die Beobachter und Beobachterinnen!

Abenteuer Birdrace – Ein Themenspecial

Von der Rauschdroge Vogelbeobachtung, von überraschenden Stadtvogel-Begegnungen und warum man den Tag am besten auf dem Schnepfenstrich ausklingen lässt: Erfahrt hier, was unser Kollege mit dem Team "Doppelkornweihen" beim letzten Birdrace erlebt hat und warum es sich lohnt, auch dieses Jahr wieder mitzumachen.

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Datenportal „Mollusken Deutschlands“ enthält 390.000 Datensätze zu 420 Arten und Unterarten

Datenportal „Mollusken Deutschlands“ – Ein Themenspecial

Mit „Mollusken Deutschlands“ wird es künftig leichter, Beobachtungsdaten von Schnecken und Muscheln zu erfassen und für den Naturschutz und die Roten Listen zu verwenden. Seit Oktober 2022 sind erstmalig bundesweite Nachweiskarten zu rund 400 Arten und Unterarten, die an Land, sowie in Flüssen und Seen leben („Binnenmollusken“), online und frei zugänglich verfügbar. Das Datenportal wird vom Rote-Liste-Zentrum technisch und von der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft fachlich betreut.

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Wie lassen sich neue Arten entdecken?

Meine Challenge: Unser Experte ist dabei – Interview und Podcast

Die Zahl unentdeckter Arten ist hoch: geschätzte 10-100 Millionen Arten weltweit. Warum ist es trotzdem so schwer, neue Arten zu entdecken? MDR-Reporter Max hatte es sich einfacher vorgestellt. Im Selbstversuch und im Gespräch mit Fachleuten schaut er, wo es neue Arten geben könnte und was man tun muss, um sie zu finden. Mit dabei: unser Rote-Liste-Experte.

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Eine der seltensten Pflanzen Deutschlands ist ein Ahorn

Tag des Baumes – Ein Themenspecial

Der 25. April jeden Jahres ist in Deutschland der „Tag des Baumes“. Aus diesem Anlass stellen wir die fünf in Deutschland ursprünglichen Ahorn-Arten vor, darunter eine der seltensten Pflanzenarten Deutschlands. Übrigens: Bereits beim ersten deutschen Tag des Baumes, am 25. April 1952, pflanzte Bundespräsident Theodor Heuss im Bonner Hofgarten einen Ahorn.

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Neues Online-Portal „Moose Deutschlands“

450.000 Beobachtungen und mehr als 1 Million Rasterdaten – Ein Themenspecial

Moose besiedeln Pflasterritzen, Mauern und Dächer ebenso wie Wälder, Sümpfe, Hochmoore oder Felsen. Dennoch ist ein Viertel der Moos-Arten Deutschlands bestandsgefährdet, für 12 % reicht die Datenlage für eine Gefährdungseinstufung bisher nicht aus. Mit dem Datenportal „Moose Deutschlands“ wird es künftig leichter, Beobachtungsdaten zu erfassen und für den Naturschutz und die Roten Listen zu verwenden.

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Überraschungsfund: Forscher entdeckt einen in Deutschland bisher unbekannten Doppelfüßer

Familienzuwachs und eine unerwartete Wiederentdeckung – Ein Themenspecial

Dem Bodentier-Experten Dr. Jörg Spelda gelang in Bayern der Nachweis einer aus Deutschland unbekannten Art, die nun in die Rote Liste der Doppelfüßer aufgenommen wird. Es handelt sich um eine echte Überraschung: Gesucht hatte er eigentlich nach etwas anderem.

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Ein mehrfacher Glückspilz

Der Fliegenpilz ist Pilz des Jahres 2022 – Ein Themenspecial

Auf Neujahrskarten ist der Fliegenpilz ein Klassiker wie Glücksklee und Schweinchen. Er ist außerdem der „Pilz des Jahres 2022“. In einem launigen Radio-Beitrag des WDR verrät ein Mitarbeiter des Rote-Liste-Zentrums, was es mit dem Glückspilz und seiner Giftwirkung auf sich hat und wie Pilze und Bäume voneinander profitieren.

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Verschollener Meeres-Hundertfüßer an der Nordseeküste entdeckt

Auf der Suche nach dem Meeres-Hunderfüßer – Ein Themenspecial

Dem Bodentier-Experten Dr. Hans Reip gelangen jetzt an mehreren Orten in Schleswig-Holstein Nachweise des Meeres-Hundertfüßers Strigamia maritima, der in Deutschland lange als verschollen galt. Bei seiner Suche erhielt er unerwartet Hilfe von „Nachwuchswissenschaftlern“ – der erste Fund gelang einem kleinen Jungen!

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Warum Amphibien und Reptilien oft in einem Atemzug genannt werden und was das mit den Roten Listen zu tun hat

Ein Interview mit Dr. Ulrich Schulte, Koordinator der neuen Roten Liste der Amphibien und Reptilien Deutschlands

Dr. Ulrich Schulte verrät im Interview, wie die Roten Listen entstehen und auf welche Arten wir in Deutschlands besonders achtgeben müssen. Der Koordinator der Roten Listen berichtet über sein Engagement im Naturschutz, zeigt dem Nachwuchs interessante Forschungsgebiete auf und rät Gartenbesitzern: Mehr Mut zur Unordnung!

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Auf der Suche nach dem Loreley-Dickkopffalter

Blog: 1. Exkursionstag, Freitag 2. Juli 2021

Im Blog berichtet Exkursionsteilnehmer Jeremy Strätling ab heute jeden Tag von der Suche nach einem verschollenen Schmetterling, dem Loreley-Dickkopffalter. Der Falter, benannt nach dem Wahrzeichen des Mittelrheins, ist laut Rote Liste vom Aussterben bedroht.

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Ist er es oder ist er es nicht? Auf der Suche nach dem Loreley-Dickkopffalter, Tag 2

Blog: 2. Exkursionstag, Samstag 3. Juli 2021

Es herrscht Aufregung unter den Exkursionsteilnehmern: Der Fund einer mysteriösen Raupe gibt Rätsel auf. Gehört sie vielleicht zu dem gesuchten Loreley-Dickkopffalter? Die Köpfe der vier Teams rauchen...

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Das Schicksal der Raupe: Auf der Suche nach dem Loreley-Dickkopffalter, Tag 3

Blog: 3. Exkursionstag, Sonntag 4. Juli 2021

Unterwegs an Steilhängen, zwingen Unwetter und Starkregen die Gruppe am letzten Exkursionstag zum Abbruch der Suche. Bis dahin: mehrere Rote-Liste Arten gefunden und Pläne für weitere Untersuchungen der rätselhaften Raupe.

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Warum der Loreley-Dickkopffalter jetzt in Deutschland als ausgestorben gilt und was der schwindende Weinbau damit zu tun hat

Wrap-Up: Auf der Suche nach dem Loreley-Dickkopffalter

Die Suche nach dem Loreley-Dickkopffalter im Mittelrheintal blieb ohne positives Ergebnis, so dass die Experten und Expertinnen davon ausgehen, dass diese Schmetterlingsart in Deutschland ausgestorben ist. Auch die Bestimmung der aufgefundenen Raupe erwies sich nach eingehender Untersuchung als Fehlschlag – sie gehört nicht zu der gesuchten Schmetterlingsart.

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Alpen-Wollafter: Erster Fund von ausgewachsenen Faltern in Deutschland

Auf der Suche nach dem Alpen-Wollafter – Ein Themenspecial

Von der verlorenen geglaubten Art wurden im Allgäu bisher vereinzelt Raupen gefunden, einen geschlüpften Falter hatte hier noch niemand gesehen. Der Schmetterling ist in der Roten Liste Deutschlands als „ausgestorben oder verschollen“ verzeichnet.

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1.062 Tiere untersucht: Myriapoden-Fachleute finden sehr seltenen Hundertfüßer

Sammelexkursion und Nachwuchsförderung – Ein Themenspecial

Im UNESCO-Biossphärenreservat Schorfheide-Chorin wurden 18 dort bisher nicht bekannte Arten von Doppel- und Hundertfüßern gefunden, darunter der laut Rote Liste in Deutschland sehr seltene Hundertfüßer Geophilus carpophagus. In Brandenburg war bisher nur ein Vorkommen dieses Bodenbewohners bekannt. Mit der Sammelexkursion wurden Wissenslücken geschlossen und der wissenschaftliche Nachwuchs an die Erforschung der Bodentiere herangeführt.

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Vom Mäusefänger zum Säugetierspezialisten

Ein Interview mit Holger Meinig, Erstautor der neuen Roten Liste der Säugetiere Deutschlands

„Maus ist nicht gleich Maus“, ist Holger Meinig schon als Junge aufgefallen, als er auf Futtersuche für verletzte Eulen ging. Heute ist der Zoologe einer der führenden Säugetier-Experten Deutschlands und Erstautor der neuen Roten Liste der Säugetiere Deutschlands. Im Interview berichtet er über seinen persönlichen Werdegang, clevere Mäuse und wie man auch mit kleinen Aktionen viel für den Naturschutz erreichen kann.

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Von der Ansitzwarte in den Kescher

Auf der Suche nach Raubfliegen: Ein Themenspecial

Für einige extrem seltene Arten ist unklar, ob die in der Vergangenheit in Deutschland beobachteten Tiere unbeständige Gäste oder Vertreter einheimischer Populationen waren. Gezielte Nachsuchen an früheren Beobachtungsorten sollen dazu beitragen, diese Frage zu beantworten.

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Verschollene Art wiederentdeckt

Auf der Suche nach der Wald-Schnirkelschnecke: Ein Themenspecial

Gute Nachrichten: Es gibt sie in Deutschland noch, die Wald-Schnirkelschnecke. Seit 1954 konnte sie nicht mehr nachgewiesen werden, aber 2020 gelang einer Mollusken-Spezialistin ein Lebendnachweis am Hochrhein.

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