Amphibien (Amphibia)

Die Anzahl der etablierten Amphibienarten ist in Deutschland mit 15 Froschlurcharten und 6 Schwanzlurcharten überschaubar. Zu den Froschlurchen zählen die Frösche, Kröten und Unken. Molche und Salamander werden aufgrund ihres Körperbaus als Schwanzlurche bezeichnet.

Lebensversicherndes Hautsekret

Die Haut der Amphibien ist dünn und feucht. Sie enthält Schleimdrüsen, die ein Sekret absondern und damit die Tiere vor dem Vertrocknen an Land schützen. Obwohl ausgewachsene Amphibien Lungenatmer sind, können sie je nach Art einen Teil des Sauerstoffbedarfs über die Haut aufnehmen. Dies ermöglicht zum Beispiel dem Grasfrosch, die kalten Wintermonate am Boden von Gewässern zu verbringen. In dieser Zeit fährt er seinen Stoffwechsel herunter und stellt auf vollständige Hautatmung um.

Manche Amphibienarten besitzen zudem Giftdrüsen. Sie sondern ein mehr oder weniger giftiges Hautsekret ab, welches die Tiere nicht nur vor Fressfeinden, sondern auch vor Pilzinfektionen und Bakterien schützt.

Lebenslange Abhängigkeit

Im Gegensatz zu den Reptilien müssen fast alle einheimischen Amphibienarten ein Gewässer zur Eiablage aufsuchen. Aus dem sogenannten Laich entwickeln sich die Larven, die in ihrer ersten Lebensphase als reine Wasserbewohner über Kiemen atmen. Ausgenommen davon ist der Alpensalamander, der bereits ein bis zwei voll entwickelte und über Lungen atmende Jungtiere zur Welt bringt.

Wie geht es den Amphibien?

Von den 21 in Deutschland vorkommenden Amphibienarten wurden alle bis auf den vom Menschen eingeschleppten Nordamerikanischen Ochsenfrosch einer Gefährdungsanalyse unterzogen. 50 % der Amphibienarten wurden als bestandsgefährdet eingestuft, 30 % gelten noch als ungefährdet. Weitere 15 % der Arten befinden sich auf der Vorwarnliste.

Für die Einschätzung der Gefährdungssituation des Seefroschs reichen die zugrundeliegenden Daten derzeit nicht aus. Ernstzunehmende Gefährdungsursachen sind unter anderem der Verlust von geeigneten Laichgewässern und Landlebensräumen durch Zerstörung oder Verschmutzung sowie die Zerschneidung der Wanderrouten durch die Flächeninanspruchnahme im Rahmen von Straßen- und Siedlungsbau.

Aktuelle Rote Liste

(Stand 8. Juni 2019)

Rote-Liste-Gremium Amphibien und Reptilien (2020): Rote Liste und Gesamtartenliste der Amphibien (Amphibia) Deutschlands. – Naturschutz und Biologische Vielfalt 170 (4): 86 S.

Artenportraits

Themenspecials

  • Warum Amphibien und Reptilien oft in einem Atemzug genannt werden: Interview mit Ulrich Schulte

Gesamtartenliste

Wissenschaftlicher Name Deutscher Name Rote-Liste-Kategorie
W
Bufotes viridis (Laurenti, 1768) Wechselkröte Stark gefährdet
T
Lissotriton vulgaris (Linnaeus, 1758) Teichmolch Ungefährdet
Pelophylax esculentus (Linnaeus, 1758) Teichfrosch Ungefährdet
S
Rana dalmatina Bonaparte, 1840 Springfrosch Vorwarnliste
Pelophylax ridibundus (Pallas, 1771) Seefrosch Daten unzureichend
R
Bombina bombina (Linnaeus, 1761) Rotbauchunke Stark gefährdet
N
Lithobates catesbeianus (Shaw, 1802) Nordamerikanischer Ochsenfrosch Nicht bewertet
M
Rana arvalis Nilsson, 1842 Moorfrosch Gefährdet
L
Hyla arborea (Linnaeus, 1758) Laubfrosch Gefährdet
K
Epidalea calamita (Laurenti, 1768) Kreuzkröte Stark gefährdet
Pelobates fuscus (Laurenti, 1768) Knoblauchkröte Gefährdet
Pelophylax lessonae (Camerano, 1882) Kleiner Wasserfrosch Gefährdung unbekannten Ausmaßes
Triturus cristatus (Laurenti, 1768) Kammmolch Gefährdet
G
Rana temporaria Linnaeus, 1758 Grasfrosch Vorwarnliste
Bombina variegata (Linnaeus, 1758) Gelbbauchunke Stark gefährdet
Alytes obstetricans (Laurenti, 1768) Geburtshelferkröte Stark gefährdet
F
Salamandra salamandra (Linnaeus, 1758) Feuersalamander Vorwarnliste
Lissotriton helveticus (Razoumowsky, 1789) Fadenmolch Ungefährdet
E
Bufo bufo (Linnaeus, 1758) Erdkröte Ungefährdet
B
Ichthyosaura alpestris (Laurenti, 1768) Bergmolch Ungefährdet
A
Salamandra atra Laurenti, 1768 Alpensalamander Ungefährdet