Die Deutsche Gesellschaft für Mykologie (DGfM) ruft jetzt erstmals die breite Öffentlichkeit zur Wahl des "Pilz des Jahres 2026“ auf. Zur Wahl stehen Eichhase, Igelstachelbart und Klapperschwamm. Teilnahmeschluss für die Abstimmung ist der 31. Mai 2025.
Zur Wahl stehen Eichhase, Igelstachelbart und Klapperschwamm.
Foto: DGfM
Der Titel Pilz des Jahres wird bereits seit 1994 vergeben. Ziel ist es auch auf weniger bekannte und auch teils bedrohte Arten aufmerksam zu machen und die Vielfalt der Pilzwelt zu zeigen. Zur Wahl stehen in diesem Jahr drei typische Pilze naturnaher Laubwälder, die nebenbei sehr gute Speisepilze und Heilpilze sind.
Aber leider gibt es in Deutschland nicht mehr viele naturnahe Wälder, somit sind auch diese Pilze rar geworden. Ein Grund, weshalb die DGfM mit der Wahl dieser Kandidaten auf den Verlust der Lebensräume und damit der Artenvielfalt aufmerksam machen will.
Der Fachausschuss Öffentlichkeitsarbeit der DGFM hat drei Kandidaten aus den eingegangenen Vorschlägen ausgewählt:
Eichhase – Polyporus umbellatus (Rote-Liste-Kategorie: Vorwarnliste)
Eichhasen (oder Ästige Porlinge, Büschelporlinge) sind wunderbare Speisepilze, die nur leider seltener zu finden sind. Ihr büscheliges Aussehen ist ähnlich skurril wie das der Krausen Glucke: Aus einem dicken Strunk sprießen zahlreiche kleine Einzelhüte und erinnern in Form und Größe entfernt an einen Blumenkohl. Wie der Name schon sagt, tauchen sie bei Eichen auf. Ihr unterirdisches Sklerotium – eine Art dicke, verästelte „Wurzelknolle“ – macht sie zur treuen Seele, die viele Jahrzehnte im Sommer an derselben Stelle erscheint, sofern das Wetter passt. Das Wissen um einen Fundort wird nicht selten an die nächste Pilzsammler-Generation vererbt.
Klapperschwamm – Grifola frondosa (Rote-Liste-Kategorie: Gefährdet)
Der Klapperschwamm ist leider nur sehr selten im Wald am Fuß von Eichen oder Esskastanien zu finden ist. Er lässt sich aber gut züchten und wird immer häufiger unter dem Namen Maitake im Handel angeboten. Mit seiner festen Konsistenz gilt er als einer der schmackhaftesten Kulturpilze.
Igelstachelbart – Hericium erinaceus (Rote-Liste-Kategorie: Stark gefährdet)
Der Igelstachelbart (oder Yamabusitake, Löwenmähne, Pom-Pom blanc, Affenkopfpilz) kommt vor allem in Laubwäldern mit hoher Luftfeuchtigkeit vor. Er wächst an frischem Totholz, zumeist Buche oder Eiche. Auch dieser Pilz wird immer häufiger als Kulturpilz angeboten.
Die Stimme für den Pilz des Jahres 2026 kann man noch bis zum 31. Mai 2025 auf der Website der Deutschen Gesellschaft für Mykologie (DGfM) abgeben: https://www.dgfm-ev.de/news/wahl-pilz-des-jahres-2026
(Artikel veröffentlicht am 20.5.2025)