Neue Checkliste für deutsche Wildbienen erschienen: Artenzahl jetzt über 600

Waren in der Roten Liste der Bienen Deutschlands des Jahres 2011 noch 561 Arten verzeichnet, haben seitdem Fortschritte in der Erforschung zur Entdeckung weiterer Arten geführt. Ein Grund für den Anstieg kann die Zuwanderung wärmeliebender Arten infolge des Klimawandels sein. Jetzt wurde eine neue taxonomische Checkliste der in Deutschland nachgewiesenen Bienen veröffentlicht: Sie enthält 604 aktuell oder ehemals einheimische Arten (ohne das Nutztier Honigbiene).

Alle in Deutschland nachgewiesenen Wildbienenarten

Die neue Checkliste wurde von Wildbienenfachleuten erstellt und vom Rote-Liste-Zentrum finanziell gefördert. Zusammen mit Kollegen und Kolleginnen aus den verschiedenen Bundesländern hat das „Kompetenzzentrum Wildbienen“ Funddaten recherchiert und Belegexemplare in Sammlungen überprüft. Somit dokumentiert die neue Checkliste alle aus dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland nachgewiesenen Wildbienen.

Die Checkliste der Bienenarten Deutschlands wurde in der ersten Ausgabe der neuen Zeitschrift „Anthophila“ publiziert. Die Zeitschrift widmet sich verschiedenen Themen rund um Wildbienen: In wissenschaftlichen Beiträgen sollen Erkenntnisse zur Taxonomie, Verbreitung und Ökologie sowie zum Schutz von Wildbienen publiziert werden.

Neue Rote Liste ist in Vorbereitung

Taxonomische Checklisten bieten einen Überblick darüber, welche Arten vorkommen bzw. ehemals vorhanden waren. Sie sind ein wichtiger Schritt zur Aktualisierung von Roten Listen. Eine neue Rote Liste der Bienen Deutschlands wird mit Unterstützung des Rote-Liste-Zentrums derzeit von einem Gremium aus Wildbienenexperten und -Expertinnen vorbereitet.

Weitere Informationen

Die Filzzahn-Blattschneiderbiene (Megachile pilidens) – hier ein Weibchen – wird in der Roten Liste der Bienen Deutschlands als selten und „Gefährdet“ verzeichnet. Foto: Dr. Günter Matzke-Hajek

Die Filzzahn-Blattschneiderbiene (Megachile pilidens) – hier ein Weibchen – wird in der Roten Liste der Bienen Deutschlands als selten und „Gefährdet“ verzeichnet.

Foto: Dr. Günter Matzke-Hajek