Erste Rote Liste der Goldwespen Hessens zeigt: Mehr als ein Drittel der Arten sind bestandsgefährdet

Einen Beleg für die Gefährdung von Insekten in Hessen liefert die erste Rote Liste der Goldwespen, die das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) veröffentlicht hat. Ihr zufolge ist mehr als ein Drittel der Goldwespenarten in Hessen bestandsgefährdet, drei Arten sind schon ausgestorben oder verschollen.

Rote Liste der Goldwespen Hessens. Foto: HLNUG

Rote Liste der Goldwespen Hessens.

Foto: HLNUG

Von den 74 in Hessen vorkommenden Goldwespenarten sind 36 % (26 Arten) im Bestand gefährdet, sie werden in der Roten Liste in die Kategorien „1 – Vom Aussterben bedroht“, „2 – Stark gefährdet“, „3 – Gefährdet“ und „G – Gefährdung unbekannten Ausmaßes“ eingestuft. Hauptursache ist nach Angabe der Autoren der Verlust an Lebensraum, aber auch der Einsatz von Insektiziden gefährdet die Goldwespen und ihre Wirtstiere. Durch den Nährstoffeintrag aus der Luft und durch landwirtschaftliche Düngemittel verschwinden beispielsweise für Goldwespen und ihre Wirte wichtige nährstoffarme Lebensräume. Unter dem Verlust an Lebensraum leiden insbesondere diejenigen Arten, die auf vegetationsfreie bzw. offene Böden, etwa in Sandtrockenrasen oder Sandpionierrasen in den hessischen Flugsandgebieten, angewiesen sind.

Die Rote Liste der Goldwespen Hessens wurde ehrenamtlich von Dr. Ulrich Frommer und Stefan Tischendorf in Zusammenarbeit mit dem Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) erstellt. Die beiden Autoren sind Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Hessischer Hymenopterologen mit ehrenamtlich tätigen Expertinnen und Experten für die Insektengruppe der Hautflügler, wozu Bienen, Hummeln und viele verschiedene Wespen gehören.

Weitere Informationen


Rote Liste der Goldwespen Hessens zum kostenfreien Download auf der Website des HLNUG, Rote Listen Hessens.

Hintergrundinformationn zu Goldwespen und zur Erstellung der hessischen Roten Liste. in der Pressemitteilung des HLNUG.

Eine kleine Goldwespe – sie ist nur 8 mm groß  – beim Blütenbesuch auf der Wilden Möhre (Daucus carota). Foto Dr. Günter Matzke-Hajek

Die Bunte Goldwespe (Chrysis viridula) – sie ist nur 8 mm groß  – beim Blütenbesuch auf der Wilden Möhre (Daucus carota).

Foto: Dr. Günter Matzke-Hajek