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Wissenschaftlicher Name
Amblyraja radiata (Donovan, 1808)
Deutscher Name
Sternrochen
Organismengruppe
Meeresfische und -neunaugen
Rote-Liste-Kategorie
Vorwarnliste
Verantwortlichkeit Deutschlands
Allgemeine Verantwortlichkeit
Aktuelle Bestandssituation
selten
Langfristiger Bestandstrend
stabil
Kurzfristiger Bestandstrend
mäßige Abnahme
Vorherige Rote-Liste-Kategorie
Gefährdet
Kategorieänderung gegenüber der vorherigen Roten Liste
Aktuelle Verbesserung der Einstufung
Kommentar zur Gefährdung
In Auswertung neuer Analysen von Surveydaten zum Sternrochen seit 1902 von Fock et al. (2014) und Sguotti et al. (2016) wurde die in der vorherigen Roten Liste gemachte Einschätzung des langfristigen Bestandstrends revidiert und von der Kriterienklasse „starker Rückgang“ zu „stabil“ geändert. Außerdem änderte sich der kurzfristige Bestandstrend von der Kriterienklasse „stabil“ zu „mäßige Abnahme“. Dies führte zur Veränderung der RL-Kategorie. Der Sternrochen wird dadurch in der vorliegenden Roten Liste für die deutschen Meeresgebiete nicht mehr in der RL-Kategorie „Gefährdet“ geführt, sondern steht auf der Vorwarnliste. Die Ursachen hierfür sind der Kenntniszuwachs (langfristiger Bestandstrend) und die realen Veränderungen beim kurzfristigen Bestandstrend. Weltweit wird der Sternrochen jedoch als gefährdet (Vulnerable) eingestuft (IUCN 2023). NORDSEE: Die Art kommt eher seltener in der südlichen Nordsee vor und ist besonders gefährdet durch den Beifang in der Grundschleppnetzfischerei (vgl. Kap. (siehe Publikation für Kapitelnummer), Gefährdungsursache: Fischerei indirekt) und der damit möglichen Beeinträchtigung der Bodenlebensgemeinschaften, aber auch durch Arbeiten am Meeresboden wie z.B. durch den Sedimentabbau oder die Verlegung von Unterwasserkabeln (Zidowitz et al. 2017). Eine weitere Erhöhung der Wassertemperatur im Zuge des Klimawandels kann sich negativ auf das Vorkommen dieser boreal verbreiteten Art in den deutschen Meeresgebieten der Nordsee auswirken. OSTSEE: Durch die HELCOM (2013) wird die Art für die gesamte Ostsee als ungefährdet (Least Concern) eingestuft.
Weitere Kommentare
In den deutschen Meeresgebieten liegt der südöstliche Arealrand der Art.
Arealrand
Südöstlich
Einbürgerungsstatus
Indigene oder Archäobiota
Quelle

Thiel, R.; Winkler, H.M.; Sarrazin, V.; Böttcher, U.; Dänhardt, A.; Dorow, M.; Dureuil, M.; George, M.; Kuhs, V.N.; Oesterwind, D.; Probst, W.N.; Schaarschmidt, T. & Vorberg, R. (2025): Rote Liste und Gesamtartenliste der Fische und Neunaugen (Elasmobranchii, Actinopterygii & Petromyzontida) der marinen Gewässer Deutschlands. – Naturschutz und Biologische Vielfalt 170 (9): 119 S.