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Wissenschaftlicher Name
Golovinomyces cichoracearum-Gruppe
Synonyme bzw. Name in der vorherigen Roten Liste
Golovinomyces cichoracearum (DC.) Heluta s. l.
Organismengruppe
Phytoparasitische Kleinpilze
Rote-Liste-Kategorie
Ungefährdet
Verantwortlichkeit Deutschlands
Nicht bewertet
Aktuelle Bestandssituation
sehr häufig
Langfristiger Bestandstrend
stabil
Kurzfristiger Bestandstrend
Daten ungenügend
Kategorieänderung gegenüber der vorherigen Roten Liste
Die Kategorieänderung ist nicht bewertbar, beispielsweise weil das Taxon in der alten Gesamtliste nicht enthalten oder nicht bewertet war (inkl. ⬧ → ⬧)
Kommentar zur Taxonomie
Die Umgrenzung der Golovinomyces cichoracearum-Gruppe folgt im Wesentlichen der Publikation von Braun & Cook (2012) – so auch übernommen von Klenke & Scholler (2015) – sowie seither erschienenen Arbeiten zu dieser Gruppe, wie z.B. Bradshaw et al. (2017), Qiu et al. (2020), Bradshaw et al. (2021). Danach gehören folgende Arten zu dieser Gruppe: G. ambrosiae, G. asterum, G. cichoracearum, G. circumfusus, G. fischeri, G. inulae, G. latisporus, G. macrocarpus, G. montagnei, G. prenanthis, G. senecionis und G. sonchicola. Hinzu kommen weitere Befälle auf Asteraceae-Wirten, für die bisher keine engere Artzugehörigkeit gesichert und deshalb nur eine Zuordnung zur G. cichoracearum-Gruppe möglich ist. Weitere Untersuchungen sind hierfür notwendig.
Weitere Kommentare
Pilz-Wirt-Kombinationen aus der Golovinomyces cichoracearum-Gruppe sind für Deutschland von über 150 Wirtsarten bekannt. In Abweichung von der sonstigen Vorgehensweise werden in der vorliegenden Gesamtartenliste deshalb aus Platzgründen nur diejenigen Wirte aufgeführt, bei denen infolge fehlender aktueller Untersuchungen eine exakte Zuordnung zu einer der zwölf Golovinomyces-Arten der Gruppe unklar ist. Die Wirtspflanzen der zwölf Golovinomyces-Taxa sind der Wirtsliste der G. cichoracearum-Gruppe hinzuzufügen. Jage et al. (2007) berichten über einen Befall auf Sanvitalia procumbens (vgl. auch Klenke & Scholler 2015). Da nur die Anamorphe vorlag, die seinerzeit wohl nicht mikroskopiert wurde, und da Braun & Cook (2012) von diesem Wirt nur Podosphaera xanthii angeben, wurde die Angabe nicht berücksichtigt. Eine sequenzanalytische Überprüfung steht noch aus. Von Boyle et al. (2007) wurde der Befall auf Telekia zu G. cichoracearum gestellt. Unter G. inulae weisen Braun & Cook (2012) auf diese Arbeit hin, betonen aber gleichzeitig, dass die Zugehörigkeit derartiger Befälle zu einer der Arten der G. cichoracearum-Gruppe unklar ist. Die aus der Schweiz stammende Telekia-Probe in Braun et al. (2019) wurde G. ambrosiae (als G. spadiceus) zugeordnet. Neuere Untersuchungen an deutschem Material fehlen (U. Braun, pers. Mitt.).
Einbürgerungsstatus
Indigene oder Archäobiota
Quelle

Thiel, H.; Klenke, F.; Kruse, J.; Kummer, V. & Schmidt, M. (2023): Rote Liste und Gesamtartenliste der phytoparasitischen Kleinpilze Deutschlands [Brandpilzverwandte (Exobasidiomycetes p.p., Ustilaginomycetes p.p.), Rostpilzverwandte (Kriegeriaceae p.p., Microbotryales, Pucciniales), Wurzelknöllchenpilze (Entorrhizaceae), Echte Mehltaupilze (Erysiphaceae), Falsche Mehltaue (Peronosporaceae p.p.) und Weißroste (Albuginaceae)]. – Naturschutz und Biologische Vielfalt 170 (5): 347 S.