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Wissenschaftlicher Name
Hyaloperonospora parasitica-Gruppe
Synonyme bzw. Name in der vorherigen Roten Liste
Hyaloperonospora parasitica (Pers. : Fr.) Constant. s. l.
Organismengruppe
Phytoparasitische Kleinpilze
Rote-Liste-Kategorie
Ungefährdet
Verantwortlichkeit Deutschlands
Nicht bewertet
Aktuelle Bestandssituation
sehr häufig
Langfristiger Bestandstrend
stabil
Kurzfristiger Bestandstrend
Daten ungenügend
Kategorieänderung gegenüber der vorherigen Roten Liste
Die Kategorieänderung ist nicht bewertbar, beispielsweise weil das Taxon in der alten Gesamtliste nicht enthalten oder nicht bewertet war (inkl. ⬧ → ⬧)
Kommentar zur Taxonomie
(Hyalo-)Peronospora parasitica wurde in der Literatur sehr unterschiedlich interpretiert. Die hier vorgenommene Abgrenzung der Hyaloperonospora parasitica-Gruppe entspricht Hyaloperonospora parasitica (Pers.: Fr.) Const. in der Artauffassung von Constantinescu & Fatehi (2002). Diese wird insbesondere aus den von den Autoren als Synonyme gelisteten Namen von Peronospora-Sippen deutlich. Die Gruppe umfasst demnach neben Hyaloperonospora parasitica s.str. auch die unter den Namen Peronospora lepidii (McAlpine) G.W. Wilson (= P. lepidii-sativi Gäum.), P. crispula Fuckel und P. leptoclada Sacc. publizierten Befälle (vgl. z.B. Brandenburger & Hagedorn 2006, Jage et al. 2017). Hinzu kommen noch einige bisher nicht mit modernen Methoden auf ihre engere Artzugehörigkeit untersuchte Befälle wie die an Cleome houtteana. An diesem Wirt sind zwei Hyaloperonospora-Sippen belegt, die sich morphologisch und genetisch unterscheiden: Hyaloperonospora sp. aus Korea (Lee et al. 2017) und H. daughtreyae E.C. Wallace, C. Salgado & J.A. Crouch aus den USA (Salgado-Salazar et al. 2020). Darüber hinaus ist die Identität der mit Cleome sp. als Wirt angegebenen Peronospora cleomes Hansf. und Plasmopara venezuelana Chardón unklar. Auch die Befälle an Crambe maritima und Hornungia alpina (Jage et al. 2017) werden hier pragmatisch in die Hyaloperonospora parasitica-Gruppe integriert.
Weitere Kommentare
Einige Arten der Gattung Lepidium werden auch von Perofascia lepidii (McAlpine) Constant. befallen. Mit deren Neubeschreibung durch Constantinescu & Fatehi (2002) sind ältere Angaben für einen Teil der Wirte nicht mehr eindeutig zuzuordnen und müssen überprüft werden, z.B. die unter dem Namen Peronospora lepidii (McAlpine) G.W. Wilson geführten in Brandenburger & Hagedorn (2006).
Einbürgerungsstatus
Indigene oder Archäobiota
Quelle

Thiel, H.; Klenke, F.; Kruse, J.; Kummer, V. & Schmidt, M. (2023): Rote Liste und Gesamtartenliste der phytoparasitischen Kleinpilze Deutschlands [Brandpilzverwandte (Exobasidiomycetes p.p., Ustilaginomycetes p.p.), Rostpilzverwandte (Kriegeriaceae p.p., Microbotryales, Pucciniales), Wurzelknöllchenpilze (Entorrhizaceae), Echte Mehltaupilze (Erysiphaceae), Falsche Mehltaue (Peronosporaceae p.p.) und Weißroste (Albuginaceae)]. – Naturschutz und Biologische Vielfalt 170 (5): 347 S.