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Wissenschaftlicher Name
Dipturus batis (Linnaeus, 1758)
Deutscher Name
Gewöhnlicher Glattrochen
Organismengruppe
Meeresfische und -neunaugen
Rote-Liste-Kategorie
Daten unzureichend
Verantwortlichkeit Deutschlands
In besonders hohem Maße verantwortlich
Aktuelle Bestandssituation
unbekannt
Langfristiger Bestandstrend
Daten ungenügend
Kurzfristiger Bestandstrend
Daten ungenügend
Vorherige Rote-Liste-Kategorie
Rote-Liste-Kategorie nicht übertragbar; z.B. für ein Taxon, welches in der alten Roten Liste steht, jedoch nicht im identischen taxonomischen Umfang bewertet ist
Kategorieänderung gegenüber der vorherigen Roten Liste
Die Kategorieänderung ist nicht bewertbar, beispielsweise weil das Taxon in der alten Gesamtliste nicht enthalten oder nicht bewertet war (inkl. ⬧ → ⬧)
Kommentar zur Taxonomie
Die vorherige Rote Liste (Thiel et al. 2013) schloss die inzwischen als Dipturus intermedius bezeichneten Bestände bei Dipturus batis mit ein.
Kommentar zur Verantwortlichkeit
Für die Verantwortlichkeitsanalyse in Bezug auf den Gewöhnlichen Glattrochen wurde berücksichtigt, dass die Art durch die IUCN derzeit weltweit als vom Aussterben bedroht (Critically Endangered) eingestuft wird (IUCN 2023). Historisch umfasste die Verbreitung der Art den gesamten Nordostatlantik und das Mittelmeer (Zidowitz et al. 2017), so dass die deutschen Meeresgebiete im Hauptareal der Art liegen. Der Bestandsanteil der Art beträgt hier weniger als 10% ihres Weltbestandes. Insgesamt ist Deutschland in besonders hohem Maße für die weltweite Erhaltung der Art verantwortlich.
Kommentar zur Gefährdung
Die aktuelle Bestandssituation der Art in den deutschen Meeresgebieten ist generell unklar. Möglicherweise ist der Gewöhnliche Glattrochen in Deutschland ausgestorben oder verschollen. D. intermedius wurde historisch allerdings nicht von D. batis getrennt; im Nachhinein sind die Informationen artbezogen kaum auflösbar. NORDSEE: Nach Einschätzung der OSPAR-Kommission (Status Assessment 2021) für die Region II (Greater North Sea) ist der Zustand des Gewöhnlichen Glattrochens schlecht (Poor). Der Fischereidruck wird als größte Gefährdungsursache der Nordsee-Population dieser Art bewertet. Seit 2009 ist es verboten, die Art in EU-Gewässern zu fischen und anzulanden, was die fischereiliche Sterblichkeit verringern dürfte. Der Gewöhnliche Glattrochen wird jedoch nach wie vor wegen seiner Größe in der Grundschleppnetz- und Stellnetzfischerei ungewollt mitgefangen (Zidowitz et al. 2017). Eine Beeinträchtigung der Population ist zu erwarten, wenn insbesondere juvenile Glattrochen in stark befischten Gebieten mehrfach gefangen werden und sie aufgrund ihrer späten Geschlechtsreife keine Möglichkeit zur Fortpflanzung haben. OSTSEE: Durch die HELCOM (2013) wird die Art für die gesamte Ostsee als regional ausgestorben (Regionally Extinct) eingestuft.
Einbürgerungsstatus
Indigene oder Archäobiota
Quelle

Thiel, R.; Winkler, H.M.; Sarrazin, V.; Böttcher, U.; Dänhardt, A.; Dorow, M.; Dureuil, M.; George, M.; Kuhs, V.N.; Oesterwind, D.; Probst, W.N.; Schaarschmidt, T. & Vorberg, R. (2025): Rote Liste und Gesamtartenliste der Fische und Neunaugen (Elasmobranchii, Actinopterygii & Petromyzontida) der marinen Gewässer Deutschlands. – Naturschutz und Biologische Vielfalt 170 (9): 119 S.