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Wissenschaftlicher Name
Romanogobio uranoscopus (Agassiz, 1828)
Deutscher Name
Steingreßling
Organismengruppe
Süßwasserfische und Neunaugen
Rote-Liste-Kategorie
Vom Aussterben bedroht
Verantwortlichkeit Deutschlands
Allgemeine Verantwortlichkeit
Aktuelle Bestandssituation
extrem selten
Langfristiger Bestandstrend
sehr starker Rückgang
Kurzfristiger Bestandstrend
stabil
Kategorieänderung gegenüber der vorherigen Roten Liste
Aktuelle Verbesserung der Einstufung
Kommentar zur Gefährdung
Der Steingreßling wurde in der letzten Roten Liste noch mit der RL-Kategorie „Ausgestorben oder verschollen“ aufgeführt (Freyhof 2009). Die Art war in Deutschland schon immer relativ selten, jedoch gehen die regionalen Expertinnen und Experten davon aus, dass der Steingreßling früher in Bayern viel weiter verbreitet und auch häufiger als heutzutage war. Von vor 1900 gibt es nur wenige konkrete Fundmeldungen dieser Art; nach 1900 gab es keine überprüfbaren Nachweise. Der Steingreßling wurde erst 2009 im Lech wiederentdeckt (Kapa 2010), doch es wird vermutet, dass die minimal lebensfähige Populationsgröße dort wahrscheinlich bereits unterschritten wurde (Effenberger et al. 2021). Es ist davon auszugehen, dass sich die Bestandsentwicklung in den nächsten 10 Jahren weiter verschlechtern bzw. diese Population aussterben wird. Glücklicherweise konnte die Art aber auch im Inn nachgewiesen werden (Jung et al. 2019), so dass ihr Überleben in Deutschland nicht von der Lech-Population abhängt, welche in den letzten Jahren nicht mehr bestätigt werden konnte. Im Sinne des Vorsorgeprinzips kann aber nicht von stabilen Teilbeständen ausgegangen werden. Außerhalb Deutschlands, im mittleren und unteren Einzugsgebiet der Donau, ist diese Art weit verbreitet und oft sehr häufig.
Einbürgerungsstatus
Indigene oder Archäobiota
Quelle

Freyhof, J.; Bowler, D.; Broghammer, T.; Friedrichs-Manthey, M.; Heinze, S. & Wolter, C. (2023): Rote Liste und Gesamtartenliste der sich im Süßwasser reproduzierenden Fische und Neunaugen (Pisces et Cyclostomata) Deutschlands – Naturschutz und Biologische Vielfalt 170 (6): 63 S.