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Wissenschaftlicher Name
Tettigonia caudata (Charpentier, 1842)
Deutscher Name
Östliches Heupferd
Organismengruppe
Heuschrecken und Fangschrecken
Rote-Liste-Kategorie
Gefährdet
Verantwortlichkeit Deutschlands
Allgemeine Verantwortlichkeit
Aktuelle Bestandssituation
sehr selten
Langfristiger Bestandstrend
stabil
Kurzfristiger Bestandstrend
Abnahme im Ausmaß unbekannt
Vorherige Rote-Liste-Kategorie
Ungefährdet
Kategorieänderung gegenüber der vorherigen Roten Liste
Aktuelle Verschlechterung der Einstufung
Kommentar zur Gefährdung
Tettigonia caudata ist ein euroasiatisches Faunenelement, das in Ostdeutschland an seine westliche Verbreitungsgrenze stößt (Bellmann et al. 2019, Fischer et al. 2020). Neben wenigen Funden in Sachsen-Anhalt und Sachsen sind insbesondere für Berlin und Brandenburg einige Vorkommen bekannt (Fartmann 1997, Maas et al. 2002, Wallaschek et al. 2004, Schirmel & Fartmann 2013). Leider lässt sich mit den verfügbaren Daten der kurzfristige Bestandstrend nicht berechnen. Abnahmen sind aber wahrscheinlich. Laut R. Klatt (mündl. Mitteilung 2022) konnten mehrere Populationen in den letzten Jahren nicht bestätigt werden. Viele Stilllegungsflächen, von denen die Art nach der Wende profitiert hat, wurden inzwischen in eine Nutzung überführt (Fartmann et al. 2021). Sie sind als Reproduktionshabitat nicht mehr geeignet. Zu den typischen Lebensräumen zählen Brachen, ruderale Säume, Ruderalfluren sowie staudenreiche Feld- und Wegränder (Fischer et al. 2020). Da sich die Abnahmen derzeit nicht quantifizieren lassen, muss für den kurzfristigen Bestandstrend von einer Abnahme unbekannten Ausmaßes ausgegangen werden.
Einbürgerungsstatus
Indigene oder Archäobiota
Quelle

Poniatowski, D.; Detzel, P.; Drews, A.; Hochkirch, A.; Hundertmark, I.; Husemann, M.; Klatt, R.; Klugkist, H.; Köhler, G.; Kronshage, A.; Maas, S.; Moritz, R.; Pfeifer, M.A.; Stübing, S.; Voith, J.; Winkler, C.; Wranik, W.; Helbing, F. & Fartmann, T. (2024): Rote Liste und Gesamtartenliste der Heuschrecken und Fangschrecken (Orthoptera et Mantodea) Deutschlands. – Naturschutz und Biologische Vielfalt 170 (7): 88 S.