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Wissenschaftlicher Name
Squatina squatina (Linnaeus, 1758)
Deutscher Name
Meerengel
Organismengruppe
Meeresfische und -neunaugen
Rote-Liste-Kategorie
Ausgestorben oder verschollen
Verantwortlichkeit Deutschlands
In besonders hohem Maße verantwortlich
Aktuelle Bestandssituation
ausgestorben/verschollen
Letzter Nachweis
1972
Vorherige Rote-Liste-Kategorie
Kein Nachweis, nicht gelistet ohne es ausdrücklich auszuschließen oder kein etabliertes Vorkommen nachgewiesen (auch nicht unter einem anderen Namen).
Kategorieänderung gegenüber der vorherigen Roten Liste
Die Kategorieänderung ist nicht bewertbar, beispielsweise weil das Taxon in der alten Gesamtliste nicht enthalten oder nicht bewertet war (inkl. ⬧ → ⬧)
Kommentar zur Verantwortlichkeit
Für die Verantwortlichkeitsanalyse in Bezug auf den Meerengel wurde berücksichtigt, dass die Art durch die IUCN aktuell weltweit als vom Aussterben bedroht (Critically Endangered) eingestuft wird (IUCN 2023). Der Meerengel war ursprünglich im Nordostatlantik von Südnorwegen, den Shetlandinseln und Nordschottland südwärts bis zu den Kanarischen Inseln und Mauretanien sowie im Mittelmeer und Schwarzen Meer verbreitet. Er kam auch von der südlichen Nordsee bis in das Kattegat vor (Zidowitz et al. 2017). Insofern liegen die deutschen Meeresgebiete im Bereich des nordöstlichen Arealrandes der Art, wo der Meerengel derzeit als ausgestorben bzw. verschollen eingestuft wird. In den deutschen Meeresgebieten lag der Anteil am Weltbestand unter 10%. Insgesamt ist Deutschland für die weltweite Erhaltung der Art in besonders hohem Maße verantwortlich.
Kommentar zur Gefährdung
NORDSEE: Nach Einschätzung der OSPAR-Kommission (Status Assessment 2021) für die Region II (Greater North Sea) ist der Zustand des Meerengels in diesem Gebiet schlecht (Poor). Beifänge der kommerziellen Fischerei und Freizeitfischerei stellen die größte Gefährdungsursache für die Art in der Nordsee dar. Nach Zidowitz et al. (2017) tritt der Meerengel vor allem im Beifang der Grundschleppnetzfischerei auf (vgl. Kap. (siehe Publikation für Kapitelnummer), Gefährdungsursache: Fischerei indirekt). Weiterhin kommen auch anthropogene Einflüsse wie Lebensraumverschlechterungen als Gefährdungsursachen infrage.
Arealrand
Nordöstlich
Einbürgerungsstatus
Indigene oder Archäobiota
Quelle

Thiel, R.; Winkler, H.M.; Sarrazin, V.; Böttcher, U.; Dänhardt, A.; Dorow, M.; Dureuil, M.; George, M.; Kuhs, V.N.; Oesterwind, D.; Probst, W.N.; Schaarschmidt, T. & Vorberg, R. (2025): Rote Liste und Gesamtartenliste der Fische und Neunaugen (Elasmobranchii, Actinopterygii & Petromyzontida) der marinen Gewässer Deutschlands. – Naturschutz und Biologische Vielfalt 170 (9): 119 S.