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Wissenschaftlicher Name
Lumpenus lampretaeformis (Walbaum, 1792)
Deutscher Name
Spitzschwänziger Bandfisch
Organismengruppe
Meeresfische und -neunaugen
Rote-Liste-Kategorie
Ungefährdet
Verantwortlichkeit Deutschlands
Allgemeine Verantwortlichkeit
Aktuelle Bestandssituation
sehr selten
Langfristiger Bestandstrend
Daten ungenügend
Kurzfristiger Bestandstrend
deutliche Zunahme
Vorherige Rote-Liste-Kategorie
Vom Aussterben bedroht
Kategorieänderung gegenüber der vorherigen Roten Liste
Aktuelle Verbesserung der Einstufung
Kommentar zur Gefährdung
Aufgrund realer Veränderungen, vor allem wegen häufigerer Präsenznachweise in der deutschen Ostsee aus dem Zeitraum von 2012 bis 2021, der die Grundlage für die Einschätzung der aktuellen Bestandssituation darstellt, änderte sich beim Spitzschwänzigen Bandfisch die Einschätzung der aktuellen Bestandssituation von der Kriterienklasse „extrem selten“ zu „sehr selten“. Reale Veränderungen waren auch der Grund für die Anpassung des kurzfristigen Bestandstrends von der Kriterienklasse „Abnahme unbekannten Ausmaßes“ zu „deutliche Zunahme“, da die Präsenzen der Art in der deutschen Ostsee seit 2006 deutlich zugenommen haben. Wegen eines besseren Kenntnisstandes in Bezug auf die Erfassungsmöglichkeiten dieser Art durch die in zeitlich weiter zurückreichenden Surveys verwendeten Fanggeräte wurde die Einschätzung des langfristigen Bestandstrends von der Kriterienklasse „starker Rückgang“ zu „Daten ungenügend“ geändert. Bei dieser an sich schon kleinen Art handelt es sich um einen Weichbodenbewohner, der sich auch in das Sediment zurückziehen kann. Durch die Änderungen der Rote-Liste-Kriterien änderte sich die vorherige RL-Kategorie der Art (Vom Aussterben bedroht) deutlich. Die Art wird in der vorliegenden Roten Liste mit der RL-Kategorie „Ungefährdet“ eingestuft. OSTSEE: Durch die HELCOM (2013) wird die Art für die gesamte Ostsee als ungefährdet (Least Concern) eingeschätzt. Nach Heessen et al. (2015) nahm die Nachweishäufigkeit im letzten Jahrzehnt wieder zu. Generell hat die Art in der Ostsee zwar langfristig einen Rückgang durch die Ausweitung der anoxischen Zonen erfahren, für die deutschen Ostseegebiete sind die Daten aber unzureichend, um dies fundiert überprüfen zu können. Jedoch kommt die Art in der deutschen Ostsee noch in den Regionen vor, wo sie vor ca. 100 Jahren nachgewiesen wurde.
Arealrand
Südlich
Einbürgerungsstatus
Indigene oder Archäobiota
Quelle

Thiel, R.; Winkler, H.M.; Sarrazin, V.; Böttcher, U.; Dänhardt, A.; Dorow, M.; Dureuil, M.; George, M.; Kuhs, V.N.; Oesterwind, D.; Probst, W.N.; Schaarschmidt, T. & Vorberg, R. (2025): Rote Liste und Gesamtartenliste der Fische und Neunaugen (Elasmobranchii, Actinopterygii & Petromyzontida) der marinen Gewässer Deutschlands. – Naturschutz und Biologische Vielfalt 170 (9): 119 S.