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Wissenschaftlicher Name
Lamna nasus (Bonnaterre, 1788)
Deutscher Name
Heringshai
Organismengruppe
Meeresfische und -neunaugen
Rote-Liste-Kategorie
Extrem selten
Verantwortlichkeit Deutschlands
Daten ungenügend, evtl. erhöhte Verantwortlichkeit zu vermuten
Aktuelle Bestandssituation
extrem selten
Langfristiger Bestandstrend
Daten ungenügend
Kurzfristiger Bestandstrend
Daten ungenügend
Vorherige Rote-Liste-Kategorie
Kein Nachweis, nicht gelistet ohne es ausdrücklich auszuschließen oder kein etabliertes Vorkommen nachgewiesen (auch nicht unter einem anderen Namen).
Kategorieänderung gegenüber der vorherigen Roten Liste
Die Kategorieänderung ist nicht bewertbar, beispielsweise weil das Taxon in der alten Gesamtliste nicht enthalten oder nicht bewertet war (inkl. ⬧ → ⬧)
Kommentar zur Gefährdung
Der Heringshai wird weltweit als gefährdet (Vulnerable) eingestuft (IUCN 2023). NORDSEE: Nach Einschätzung der OSPAR-Kommission (Status Assessment 2021) für die Region II (Greater North Sea) ist der Bestandstrend des Heringshais unklar (Trend Unknown), jedoch wurde die Sterblichkeit des Heringshais durch die in den letzten Jahren ergriffenen Maßnahmen verringert. 2010 wurde für alle EU-Gewässer ein Fangstopp erlassen. Jedoch wird die Art weiterhin von Freizeitanglern sehr geschätzt. Zwar werden die Heringshaie nach dem Fang häufig wieder freigelassen, jedoch gibt es bisher keine quantitativen Aussagen zur Sterblichkeit nach der Freilassung. Nach Zidowitz et al. (2017) reagiert der Heringshai wegen der späten Geschlechtsreife und geringen Fruchtbarkeit besonders empfindlich auf Fischereidruck, sowohl als Beifang (vgl. Kap. (siehe Publikation für Kapitelnummer), Gefährdungsursache: Fischerei indirekt) als auch in der Zielfischerei auf diese Art (vgl. Kap. (siehe Publikation für Kapitelnummer), Gefährdungsursache: Fischerei direkt). Dazu kommen noch Gefährdungen wie chemische Belastungen und Änderungen des Salzgehalts durch den Klimawandel. OSTSEE: Durch die HELCOM (2013) wird die Art für die gesamte Ostsee als vom Aussterben bedroht (Critically Endangered) eingestuft.
Weitere Kommentare
NORDSEE: Nach Einschätzung des Internationalen Rates für Meeresforschung (ICES Advice 2022) liegt die Laicherbestandsbiomasse des Heringshais in Nordostatlantik und angrenzenden Gewässern unterhalb des Referenzwertes (MSY Btrigger; zur Erläuterung siehe Glossar in Barz & Zimmermann 2024) und auch die fischereiliche Sterblichkeit liegt unterhalb des Referenzwertes (FMSY; zur Erläuterung siehe Glossar in Barz & Zimmermann 2024).
Einbürgerungsstatus
Indigene oder Archäobiota
Quelle

Thiel, R.; Winkler, H.M.; Sarrazin, V.; Böttcher, U.; Dänhardt, A.; Dorow, M.; Dureuil, M.; George, M.; Kuhs, V.N.; Oesterwind, D.; Probst, W.N.; Schaarschmidt, T. & Vorberg, R. (2025): Rote Liste und Gesamtartenliste der Fische und Neunaugen (Elasmobranchii, Actinopterygii & Petromyzontida) der marinen Gewässer Deutschlands. – Naturschutz und Biologische Vielfalt 170 (9): 119 S.