Am 9. Oktober 2025 verstarb Holger Meinig (geb. 1960), der Hauptautor der „Roten Liste und Gesamtartenliste der Säugetiere (Mammalia) Deutschlands“ in seinem Wohnort Wuppertal. Traurig und zugleich dankbar nehmen wir, die Mitarbeitenden des Rote-Liste-Zentrums, Abschied von einem kompetenten, stets neugierigen Wissenschaftler und einem engagierten wie streitbaren Naturschützer.
Schon vor der Gründung des Rote-Liste-Zentrums arbeitete Holger vertrauensvoll mit dem Personal des RLZ zusammen. Als Mit-Initiator und -Autor des Säugetieratlas Nordrhein-Westfalen sowie als Verfasser zahlreicher wissenschaftlicher Aufsätze war er ein gefragter Experte. Weiterhin war er Mitarbeiter an der Roten Liste der IUCN für Europa und der des Mittelmeerraumes. Sein besonderes Interesse galt den Fledermäusen, Nagetieren und anderen Kleinsäugern.
Holger Meinig bei der Rote-Liste-Autorentagung im März 2025 in Bonn.
Foto: Dr. Wolfgang Kathe
In den vergangenen Jahren widmete er sich zusammen mit vielen weiteren Fachleuten der Biologie den Rückgangsursachen des Gartenschläfers. Sein Ziel war die Erarbeitung der fachlichen Grundlagen, mit denen sich der Rückgang dieser emblematischen und stark gefährdeten Bilchart aufhalten und umkehren lässt.
Für das Rote-Liste-Zentrum verfasste er regelmäßig Artenportraits (z. B. Iltis, Gartenschläfer, Alpenspitzmaus), die auf dieser Webseite weiterhin abrufbar bleiben. Besonders lesenswert ist das Interview „Vom Mäusefänger zum Säugetierspezialisten“, in dem Holger über seinen persönlichen Werdegang als Wissenschaftler und Rote-Liste-Autor Auskunft gab.
Artportraits
Artportrait Alpenspitzmaus
Artportrait Gartenschläfer
Artportrait Iltis
Interview mit Holger Meinig
Vom Mäusefänger zum Säugetierspezialisten
Meinig, H.; Boye, P.; Dähne, M.; Hutterer, R. & Lang, J. (2020): Rote Liste und Gesamtartenliste der Säugetiere (Mammalia) Deutschlands. – Naturschutz und Biologische Vielfalt 170 (2): 73 S.
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