Bestimmungskurs Netzflügler

Sie sind eine wenig bekannte Insektengruppe, bei der es noch viel zu erforschen gibt: die Netzflügler. Zu ihnen gehören die Grünen Florfliegen und Ameisenlöwen, aber auch weniger bekannte Vertreter wie Braune Florfliegen, Kamelhalsfliegen oder Staubhafte. Neuropteren-Spezialisten bieten jetzt im Auftrag des Rote-Liste-Zentrums einen Kurs an, um Kenntnisse über Netzflügler, ihren Fang und die Bestimmung zu vermitteln. Der dreitägige Kurs findet vom 12. bis 14. Juli 2024 in Bad Bevensen statt.

Kleine Insektengruppe mit regelmäßigen Neuentdeckungen

Der Steirische Fanghaft Mantispa styriaca (Poda, 1761) wurde im Saarland an einer Hauswand von Jürgen Wiesmeier entdeckt.

Der Steirische Fanghaft (Mantispa styriaca) wurde 2020 in Deutschland wiederentdeckt, nachdem er 42 Jahre als verschollen galt.

Foto: ZfB, Edgar Müller

Neuropteren, auch Netzflügler genannt, sind eine kleine Insektengruppe mit etwas mehr als 120 Arten in Deutschland. Trotz der geringen Artenzahl ist die Kenntnis über ihre Verbreitung in Deutschland unzureichend und es werden regelmäßig neue Arten gefunden. Der Kurs soll die Teilnehmenden dazu befähigen, sich sowohl eigenständig als auch in Kooperation mit anderen Kolleginnen und Kollegen mit dieser Artengruppe zu beschäftigen und sich gegebenenfalls an der Erstellung künftiger Roter Listen der Netzflügler zu beteiligen.

Neben einer Einführung in die Biologie und Ökologie dieser spannenden Insektengruppe stehen Sammelexkursionen und Lichtfang bei Nacht in der Umgebung des Veranstaltungsorts sowie die Bestimmung und Präparation der Tiere auf dem Programm. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Vermittlung von praktischen Kenntnissen im Umgang mit Netzflüglern. Benötigtes Arbeitsmaterial zum Fang, zur Präparation und Bestimmung – einschließlich eines eigens erstellten Bestimmungsschlüssels – werden zur Verfügung gestellt.

Das Angebot richtet sich an privat und beruflich tätige Entomologen und Entomologinnen, z.B. Mitarbeitende in Umweltverbänden, Biologischen/Ökologischen Stationen, in Naturschutz- und Forstbehörden, Gutachter- und Planungsbüros, wissenschaftlichen Einrichtungen, Naturkundemuseen und weiteren Bildungseinrichtungen, sowie Studierende in naturorientierten Studiengängen.

  Die seltene Panther-Ameisenjungfern erkennt man an dem typischem Augenfleck in der Mitte der Vorderflügel.  Foto: Dr. Axel Gruppe

Die  Panther-Ameisenjungfer erkennt man am Augenfleck

Foto: Dr. Axel Gruppe

Grundkenntnisse in der Bestimmung, Biologie und Ökologie von Tieren, Pflanzen oder Pilzen sowie Erfahrung im Umgang mit Bestimmungsschlüsseln sind wünschenswert.

Eine Nachbetreuung der Teilnehmenden durch die Kursleiter ist vorgesehen. Die Kursleiter haben langjährige Erfahrung in der Untersuchung von Biologie und Ökologie der Netzflügler und sind Autoren verschiedener Roter Listen.

Teilnahme

Der Kurs findet vom 12. bis 14. Juli 2024 im Gustav-Stresemann-Institut in Bad Bevensen statt, in dessen Räumlichkeiten Zimmer, Verpflegung und Kursräume zur Verfügung stehen. Die Freilandaktivitäten werden in der Umgebung durchgeführt. Die Gebühren für den Kurs, für Übernachtung (in Doppelzimmern) und Verpflegung werden vom Rote-Liste-Zentrum übernommen. Die Kosten für An- und Abreise müssen von den Teilnehmenden selbst getragen werden.

Die Zahl der Teilnehmenden ist begrenzt, der Kurs ist inzwischen ausgebucht.

Wie bei allen Neuropteren weisen die Flügelpaare der Gemeinen Florfliege (Chrysoperla carnea) eine netzartige Struktur auf. Foto: Dr. Axel Gruppe

Wie bei allen Neuropteren weisen die Flügelpaare der Gemeinen Florfliege (Chrysoperla carnea) eine netzartige Struktur auf.

 Foto: Dr. Axel Gruppe

Weitere Informationen zu Netzflüglern