Detailseite

Wissenschaftlicher Name
Salvelinus profundus (Schillinger, 1901)
Deutscher Name
Tiefseesaibling
Organismengruppe
Süßwasserfische und Neunaugen
Rote-Liste-Kategorie
Stark gefährdet
Verantwortlichkeit Deutschlands
In besonders hohem Maße verantwortlich
Aktuelle Bestandssituation
extrem selten
Langfristiger Bestandstrend
sehr starker Rückgang
Kurzfristiger Bestandstrend
deutliche Zunahme
Kategorieänderung gegenüber der vorherigen Roten Liste
Aktuelle Verbesserung der Einstufung
Kommentar zur Gefährdung
Dieser Saibling ist im Bodensee endemisch und galt lange als ausgestorben. Die Art wurde erstmals 2012 durch die Universität Konstanz (J. Behrmann-Godel, pers. Mitteilung) mit einem Exemplar wieder nachgewiesen. Bei einer vierwöchigen Beprobung des Bodensees 2014 wurden sieben weitere Exemplare gefangen (Alexander et al. 2016). Bei nachfolgenden Befischungen durch die Fischereiforschungsstelle Baden-Württemberg gelangen weitere Nachweise, die das Vorhandensein eines kleinen Bestandes von Salvelinus profundus belegen. Die Änderung der RL-Kategorie beruht daher maßgeblich auf einem Kenntniszuwachs, da die Art offensichtlich nur verschollen, jedoch nicht ausgestorben war. Die Größe des Laichtierbestandes ist unklar, außerdem existieren Bedrohungen (Trinkwasserentnahmen, Gewässerverunreinigungen etc.). Der Tiefseesaibling ist sicher eine der seltensten Fischarten Deutschlands. Die Art kam früher etwas häufiger vor, weshalb die Autoren und Autorinnen der aktuellen Roten Liste von einem langfristig sehr starken Rückgang ausgehen.
Einbürgerungsstatus
Indigene oder Archäobiota
Quelle

Freyhof, J.; Bowler, D.; Broghammer, T.; Friedrichs-Manthey, M.; Heinze, S. & Wolter, C. (2023): Rote Liste und Gesamtartenliste der sich im Süßwasser reproduzierenden Fische und Neunaugen (Pisces et Cyclostomata) Deutschlands – Naturschutz und Biologische Vielfalt 170 (6): 63 S.