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Wissenschaftlicher Name
Cottus microstomus Heckel, 1837
Deutscher Name
Baltische Koppe
Organismengruppe
Süßwasserfische und Neunaugen
Rote-Liste-Kategorie
Ungefährdet
Verantwortlichkeit Deutschlands
Allgemeine Verantwortlichkeit
Aktuelle Bestandssituation
sehr selten
Langfristiger Bestandstrend
stabil
Kurzfristiger Bestandstrend
stabil
Vorherige Rote-Liste-Kategorie
Extrem selten
Kategorieänderung gegenüber der vorherigen Roten Liste
Aktuelle Verbesserung der Einstufung
Kommentar zur Gefährdung
Die Baltische Koppe ist in Polen weit verbreitet und kommt in Deutschland in der Schwärze und im Nonnenfließ, zwei kleinen Gewässern in Brandenburg, vor. Diese Bestände werden von den brandenburgischen Expertinnen und Experten als stabil eingeschätzt. Eine sehr starke Fragmentierung der Bäche durch Biber-Dämme, verbunden mit Verschlammungen und beeinträchtigter Wasserqualität, kann lokal eine Gefahr für diese Art darstellen. Die Autoren und Autorinnen der vorliegenden Roten Liste gehen davon aus, dass es sich bei den Koppen in der Neiße (Brandenburg und Sachsen) auch um diese Art handelt. Daher wird die Art nicht mehr als extrem selten, sondern als sehr selten eingeschätzt, was zu einer veränderten aktuellen Bestandssituation im Vergleich zur vorherigen Roten Liste (Freyhof 2009) führt. Diese Populationen scheinen unter den letzten warmen und trockenen Sommern 2018 bis 2022 durch die Erwärmung der Gewässer und deren teilweise Trockenfallen gelitten zu haben. In Brandenburg wird der Bestand daher als leicht rückläufig, in Sachsen aber als stabil betrachtet. Die Rückgänge in diesen trockenen Sommern werden als eine temporäre Fluktuation interpretiert. Die Bestandsentwicklung der Art wird in dieser Roten Liste als insgesamt kurzfristig stabil eingeschätzt. Es könnte sich aber auch um den Beginn eines negativen Trends handeln.
Einbürgerungsstatus
Indigene oder Archäobiota
Quelle

Freyhof, J.; Bowler, D.; Broghammer, T.; Friedrichs-Manthey, M.; Heinze, S. & Wolter, C. (2023): Rote Liste und Gesamtartenliste der sich im Süßwasser reproduzierenden Fische und Neunaugen (Pisces et Cyclostomata) Deutschlands – Naturschutz und Biologische Vielfalt 170 (6): 63 S.